Samstag 18.02.1995, 14:30 Uhr - Testspiel 1994/95
Blancherie, Nebenplatz (Delémont) - 600 Zuschauer - SR Dieter Schoch (SUI)
Tore: 30. Vukic 1:0. 35. Smajic 1:1 (Foulpenalty), 43. Vukic 2:1, 57. Smajic 2:2, 74. Steingruber 2:3.
SR Delémont: Crevoisier; Froidevaux,. Kohler, Olaru, Dominé; Sonnleitner (68. Lorenzo); Varga, Maillard, Bui Haang-Doc (80. Vernaz); Rimann (84. Léchenne), Vukic.
FC Basel: Huber; Ceccaroni, Meier, Tabakovic, Walker; Cantaluppi, Gigon (43. Moser), Smajic, Steingruber; Rey, Zuffi.
Gelbe Karte: 38. Maillard (Foul), 41. Varga (Tätlichkeit).
Bemerkungen: Delémont ohne Marcolli (verletzt). FCB ohne die verletzten Olsen und Jeitziner sowie ohne Hertig, Saric und Yakin, die am Sonntag in Aarau gesperrt sein werden.
Die «wirkliche Wahrheit» zum FCB kommt wohl erst am Sonntag im Aarauer Spiel zutage
3:2 gewann der FC Basel in Delémont sein letztes Testspiel vor der Finalrunde. Er hinterliess dabei keinen hervorragenden Eindruck, doch was die Mannschaft wirklich zu leisten imstande ist, werden erst die zählenden Spiele zeigen. Die beginnen am Sonntag in Aarau. Dann freilich wird der FCB vermutlich auf einen weiteren Stammspieler verzichten müssen: Didier Gigon erlitt einen Nasenbeinbruch.
Delémont. JoZ. Das letzte von sechs Testspielen des FC Basel brachte mit dem samstäglichen 3:2-Sieg bei der SR Delémont den zweiten Sieg - und die Gewissheit, dass die Mannschaft vor Beginn der Finalrunde mit dem Startspiel vom nächsten Sonntag in Aarau nicht völlig «neben den Schuhen» steht.
Doch die wirkliche «Wahrheit» wird erst dann an den Tag kommen, wenn die Spiele tatsächlich zählen. Gerade der letzte Test von vorgestern konnte nicht zu wirklich aussagekräftigen Erkenntnissen verhelfen - weder in die eine noch in die andere Richtung. Zu schwierig waren auf dem «tiefen» Nebenplatz die Bodenverhältnisse, als dass diese Partie ein wirklich gültiges Bild vom derzeitigen Zustand des FCB hätte bieten können. Namentlich der kreative Teil kam auf dem weichen Rasen zwangsläufig zu kurz. Dennoch gab es Indizien, positive wie negative.
Nicht gerade erbaut durfte man über das Ergebnis sein - ein 3:2 gegen einen Teilnehmer der NLB-Abstiegsrunde ist kein Resultat, das zur Hoffart verleiten soll, auch wenn die vom Oberwiler Roger Läubli trainierten Jurassier spielerisch eine gute Mannschaft sind. Gleichwohl hätte der FCB schon in der ersten Halbzeit den Klassenunterschied aufzeigen müssen. Das gelang ihm erst nach der Pause, jetzt dafür aber deutlich.
Positiv fiel dagegen die physische Verfassung der Mannschaft auf, die in dieser Beziehung in nur einer Woche seit dem Match gegen den VfB Stuttgart deutliche Fortschritte hinterliess.
Denn diesmal folgte nach der Pause kein leistungsmässiger Einbruch mehr, sondern vielmehr eine sichtbare Steigerung. Die zweiten 45 Minuten gestaltete der A-Club nun nämlich standesgemäss überlegen.
Nachdem es vor der Pause im Anschluss an ein Foul von Ex-OB-Stopper Kohler an Walker nur zu Smajic' Penaltygoal gereicht hatte, kehrten die Basler mit dem zweiten Treffer von Smajic zum 2:2 nach Cantaluppis Pass und mit dem 3:2 in der 74. Minute den Match noch. Gerade dieses dritte Tor verdeutlichte dabei die Fortschritte des FCB innerhalb des Spiels. Es war die Folge eines wirksamen Pressings von Steingruber, der Froidevaux den Ball abnahm und sich hernach mit Rey zum 2:3 durchspielte. Steingruber gehörte diesmal zu den Besten auf dem Platz.
Mit seinem Tor war zwar nicht vergessen, aber immerhin korrigiert, dass die Basler zweimal in Rückstand geraten waren. Zuerst beklagten Meier und Walker nach einer Flanke von Bui Haang-Doc ihren einzigen nennenswerten Fehler in der gesamthaft solid spielenden Abwehr, was Vukic das 1:0 ermöglichte. Danach schlenzte besagter Vukic einen indirekten Freistoss aus fünf Metern zum 2:1 ins Tor.
Die gute Reaktion des FCB in der zweiten Halbzeit erfolgte ohne Didier Gigon - und das war atypisch. Denn Gigon hatte eine knappe Halbzeit lang auf der Position des verletzten Jeitziner im defensiven Mittelfeld eine gute Darbietung gezeigt - doch dann zwang ihn eine hässliche Szene zum Ausscheiden: Istvan Varga brach seinem Gegenspieler Gigon mit einem rüden Ellbogencheck das Nasenbein - Sekunden später leistete sich der unbeherrschte Delsberger, in der sonst gewiss nicht unsympathischen Mannschaft ein immer wieder zur Unfairness neigender Aufbauer, noch eine Tätlichkeit an Steingruber, die einen Platzverweis zur Folge hätte haben müssen. Doch Varga wurde nur verwarnt - Schiedsrichter Schoch entschied sich angesichts kommender Meisterschaftsaufgaben mit seiner Strafe zum «Freundschaftsspiel-Tarif».
Gigon wurde derweilen nach Liestal gebracht, wo seine Nase wieder «gerichtet» wurde. Vom medizinischen Standpunkt aus könne er am Sonnntag in Aarau wohl spielen, glaubt FCB-Arzt Felix Marti, ob Gigon aber die psychologische Schwelle überschreiten könne, sei eine andere Frage. Gut wär's schon, denn neben Jeitziner, Olsen (beide verletzt), Saric, Hertig und Yakin (alle gesperrt) kann Andrey nicht noch zusätzliche Personalnot gebrauchen, auch wenn wenigstens Goalie Huber wieder fit und schmerzfrei ist, wie aus diesem letzten Testmatch eine weitere positive Erkenntnis gewonnen wurde.
Quelle: Basler Zeitung vom 20.02.1995
Spieler | ![]() |
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Cantaluppi Mario | 90 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Ceccaroni Massimo | 90 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Gigon Didier | 42 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Huber Stefan | 90 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Meier André | 90 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Moser Dominic | 48 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Rey Alexandre | 90 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Smajic Admir | 90 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Steingruber Ralph | 90 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Tabakovic Samir | 90 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Walker Marco | 90 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Zuffi Dario | 90 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Total | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |