SPIELE

FC Sion

FC Basel

FC Sion - FC Basel 0:0 (0:0)

Sonntag 4.12.1994, 14:30 Uhr - NLA Qualifikationsrunde 1994/95 - 22. Runde

Tourbillon (Sion) - 10’500 Zuschauer - SR Werner Müller (SUI)

FC Sion: Lehmann; Oggier (61. Kunz), Herr, Giannini, Wicky; Fournier (79. Plaschy), Karl, Orlando; Bonvin, Assis, Marin.

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Olsen, Tabakovic, Walker; Jeitziner, Meier; Hertig, Saric, Cantaluppi (86. Gigon); Rey (69. Steingruber).

Gelbe Karte: 25. Hertig (Foul), 45. Assis (Foul), 71. Saric (Foul).

Gelb-Rote Karte: 33. Hertig (Foul).

Bemerkungen: Sion ohne Quentin, Lonfat, Milton und Geiger (verletzt oder Schonung). FCB ohne Smajic, Zuffi und van Duren (alle verletzt).

Sitten und Basel je eine Halbzeit überlegen

Ein torloses Unentschieden - wie erwartet

Mit einem torlosen Unentschieden - dem siebenten der Meisterschaft - hat sich der FC Basel die Qualifikation für die Finalrunde gesichert. Angetrieben von etwa 3000 mitgereisten Anhängern, die einen weiteren eindrücklichen Beweis ihrer einmaligen Begeisterungsfähigkeit lieferten, gestalteten die Basler die erste Halbzeit deutlich überlegen. Nach der Pause mussten sie sich aber, mit einem Mann in Minderzahl, dominieren lassen. Dank guter Organisation der Verteidigung und einem sehr starken Torhüter Huber konnten sie allerdings die Niederlage verhindern. Die Erleichterung im Umfeld des Vereins war verständlich, der Erfolg kam aber auch einer besonderen Genugtuung für Trainer Didi Andrey gleich. Dieser war nach völlig verpatztem Saisonstart gar heftig ins Kreuzfeuer der Kritik geraten, konnte jetzt aber gerade an jenem Ort den Kopf aus der Schlinge ziehen, an dem er vor etwas mehr als zwei Jahren noch gescheitert war.

Die Ausgangslage war delikat, zweifellos. Nicht nur wegen der drohenden Folgen, sondern auch wegen der Tatsache, dass ein Unentschieden die Wünsche beider Mannschaften befriedigt hätte. Der halbwegs freiwillige Verzicht von Alain Geiger, der sich auf Grund einer Oberschenkelverhärtung für die Einsätze im Europacup sowie mit der Nationalmannschaft schonen wollte, nährte die Vermutung, wonach der Heimklub der Begegnung keine allzu grosse Bedeutung mehr zumessen würde. Auf dem Platz war dann aber von Zurückhaltung nicht mehr allzuviel zu spüren. Insbesondere bezüglich des kämpferischen Elementes mussten sich die beiden Teams keine Vorwürfe gefallen lassen. In spielerischer Hinsicht sah dies schon ein wenig anders aus. Allzu viele Missverständnisse und Fehlzuspiele störten den Fluss der Kombinationen, als dass der Begegnung mehr als nur durchschnittliches Niveau hätte zugestanden werden können.

Der FC Basel versuchte die Initiative an sich zu reissen und erreichte auch folgerichtig ein Chancenplus, vermochte davon - nicht zum erstenmal in dieser Saison - keinen Nutzen zu ziehen. Die Sittener hingegen bekundeten beim Aufbau enorm viel Mühe. Der als hängende Spitze zum Einsatz gelangende Assis sah nicht allzu viele Bälle. Karl wirkte wenig motiviert und konnte kaum Impulse setzen. Blieben vom Mittelfeld noch Fournier und Orlando, die allenfalls bezüglich Zweikampfstärke überzeugten, aber kaum einmal in der Lage waren, die Stürmer vielversprechend zu lancieren.

Nach gut einer halben Stunde schwächten sich die Basler, die den Match bis anhin recht sicher kontrolliert hatten, selber. Hertig musste nach der zweiten gelben Karte den Platz frühzeitig verlassen. Der Entscheid von Schiedsrichter Müller erschien vertretbar. Die beiden Interventionen, so unnötig sie auch waren, verdienten jede für sich durchaus die Verwarnung, was in der Summe den Ausschluss nach sich ziehen musste. Ausgerechnet Hertig, der auf der rechten Seite für einige Verwirrung gesorgt hatte und dem sich auch die besten Gelegenheiten geboten hatten. Bereits in der siebten Minute konnte er von der Strafraumgrenze aus völlig ungehindert Mass nehmen, zielte aber darüber, und in der 26. Minute traf derselbe Spieler mit einer Direktabnahme, nach einer Hereingabe von Walker, das Ziel ebenfalls nicht.

Der Platzverweis hinterliess im Matchverlauf deutliche Spuren. Der Heimklub befand sich jetzt weit mehr in Ballbesitz und drängte den Gegner nach der Pause weitgehend in dessen Platzhälfte zurück. Besonders in den letzten 20 Minuten, als der eingewechselte Kunz frischen Wind in die Partie trug, ging der FC Basel einige Male nur knapp an einem Gegentreffer vorbei. Torhüter Huber wusste sich in dieser heiklen Phase besonders auszuzeichnen. Die besten Möglichkeiten der Walliser vergaben Herr und Bonvin im Anschluss an einen Eckball (71.) sowie Marin, der allein vor Huber scheiterte (77.). Karl sah seinen Kopfball (87.) ebenso vom Torhüter abgewehrt wie Assis seinen gefährlichen Schuss aus 18 m.

Quelle: NZZ vom 05.12.1994

Spieler Minuten Tore Assist Gelbe Karten Gelb-Rote Karten Rote Karten Eingewechselt Ausgewechselt
Cantaluppi Mario 85 0 0 0 0 0 0 1
Ceccaroni Massimo 90 0 0 0 0 0 0 0
Gigon Didier 5 0 0 0 0 0 1 0
Hertig Philippe 32 0 0 0 1 0 0 0
Huber Stefan 90 0 0 0 0 0 0 0
Jeitziner Martin 90 0 0 0 0 0 0 0
Meier André 90 0 0 0 0 0 0 0
Olsen Lars 90 0 0 0 0 0 0 0
Rey Alexandre 68 0 0 0 0 0 0 1
Saric Asif 90 0 0 1 0 0 0 0
Steingruber Ralph 22 0 0 0 0 0 1 0
Tabakovic Samir 90 0 0 0 0 0 0 0
Walker Marco 90 0 0 0 0 0 0 0
Total 0 0 1 1 0 2 2

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